Pressemitteilung vom 25.04.2019

Führung zu pelzigen Stadtbewohnern im Naturkundemuseum Potsdam

Präparate zweier Steinmarder
Präparate zweier Steinmarder
Zwei präparierte Steinmarder (© Naturkundemuseum Potsdam/ Foto: D. Marschalsky)

Am Sonntag, 28. April, findet im Naturkundemuseum Potsdam um 14 Uhr eine öffentliche Führung für Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren statt. Die Führung „Pelzige Stadtbewohner“ führt zu den wilden Tieren wie Fuchs, Steinmarder & Co, die immer häufiger im urbanen Raum ein Zuhause finden. Mit Diplom-Landschaftsökologin Julia Stiefel entdecken Museumsgäste ihre tierischen Nachbarn in den verschiedenen Ausstellungen. Der Fokus der Führung liegt auf ausgewählten Tierarten wie Rotfuchs, Steinmarder oder Waschbär, doch auch gefiederte Tiere kommen in dieser Führung vor. Da die Nachbarschaft zwischen Mensch und Wildtier nicht immer ganz friedlich verläuft, werden auch mögliche Konflikte thematisiert und Lösungen diskutiert.

Rotfüchse oder Waschbären akzeptieren schon auf dem Land unterschiedlichste Nahrungsquellen. In Städten hingegen ist das Nahrungsangebot noch viel größer: gefüllte Mülltonnen, Komposthaufen mit Nahrungsmittelresten und viele Vögel bieten eine große Auswahl. Der geringere Energieverbrauch durch das mildere Stadtklima und die vielen Möglichkeiten in Gärten, Friedhöfen, Parks oder an Bahndämmen ein Versteck zu finden, bringen sie dazu, sich in der Stadt anzusiedeln. Für den Steinmarder, der ursprünglich Felslandschaften besiedelte, sind Städte nichts anderes als gigantische Kunstfelsmassive. Hier findet der kletterfreudige Allesfresser alles, was er zum Leben braucht: ein breites Nahrungsangebot und jede Menge trockene und ungestörte Schlupfwinkel. Tagsüber kann er schlafen und im Frühjahr seine Jungen zur Welt bringen und aufziehen. Durch diese optimalen Bedingungen ist die Dichte von Steinmardern in Städten viel höher als auf dem Land.

Bei der wohl beliebtesten Tiergruppe, den Vögeln, gibt es in den Städten inzwischen eine erstaunliche Vielfalt. Dabei waren heutige Stadtvögel wie die allgegenwärtige Amsel, Mitte des 19. Jahrhunderts noch scheue Waldbewohner. Stadtspechte nutzen Fassaden oder hohle Flutlichtpfosten für ihr Klopfkonzert, um Weibchen anzulocken und Seidenschwänze aus Nord- und Osteuropa fallen periodisch immer wieder als Wintergäste in die Städte ein. Auch die scheuen Graureiher haben inzwischen ihre Fluchtdistanz deutlich verringert. Selbst Wanderfalken und Fledermäuse arrangieren sich zunehmend mit den Bedingungen, die sie in den Städten vorfinden.

Für Gäste ab zehn Jahren ist die Teilnahme an der kostenfreien Führung geeignet. Der Eintritt ins Museum kostet für Erwachsene 4 Euro. Kinder bis 12 Jahre zahlen 1 Euro. Bis zu 20 Personen können an der Führung teilnehmen. Eine telefonische Anmeldung ist unter der Telefonnummer 0331 289-6707 erwünscht. Das Naturkundemuseum Potsdam, Breite Straße 13, ist mit dem Bus 606 (Haltestelle „Naturkundemuseum“) gut erreichbar.

Downloads

  • 25.04.2019 | Führung zu pelzigen Stadtbewohnern

    PDF-Ddunkatei (PDF; 129,11 KB)