Wie kommt ein Tier ins Museum?

Präparation

Das Weltmeisterpräparat 2008 ist eine Gelbhalsmaus. Sie steht aufrecht auf einem Stück Holz.
Das Weltmeisterpräparat 2008 ist eine Gelbhalsmaus. Sie steht aufrecht auf einem Stück Holz.
Weltmeisterpräparat 2008: die Gelbhalsmaus (© Naturkundemuseum Potsdam, Foto: C. Blumenstein)
Eine Spitzmaus mit ihren 4 Jungen und die goldene Weltmeistermedaille für dieses Präparat
Eine Spitzmaus mit ihren 4 Jungen und die goldene Weltmeistermedaille für dieses Präparat
Weltmeisterpräparat 2012: die Hausspitzmauskarawane (© Naturkundemuseum Potsdam, Foto: C. Blumenstein)
Präparator Christian Blumenstein mit Urkunde und Exponat (© Naturkundemuseum Potsdam, Foto: A. Vierling)
Präparator Christian Blumenstein mit Urkunde und Exponat (© Naturkundemuseum Potsdam, Foto: A. Vierling)
Präparator Christian Blumenstein mit Urkunde und Exponat (© Naturkundemuseum Potsdam, Foto: A. Vierling)

„Ist die Maus echt?“ – Eine Frage, die im Naturkundemuseum Potsdam öfter gestellt wird. Ein Präparat ist nur schwer vom lebenden Tier zu unterscheiden, vor allem, wenn es mit dem sogenannten Dermoplastik-Verfahren hergestellt wurde. Kein Tier wird für die Präparation getötet, die meisten Tiere des Museums starben in Zoos und Tierparks oder wurden als Totfunde von Naturschutzbehörden oder Bürgerinnen und Bürgern ins Museum gebracht. Das Handwerk eines Präparators umfasst verschiedene Methoden und Materialien, wie Glasaugen, künstliche Körper, gegerbte Felle, Schädel sowie Werkzeuge, die bei der Arbeit eingesetzt werden.

Vom Kleinsäuger bis zur Krabbe befinden sich viele Präparate im Naturkundemuseum Potsdam. Tausende wurden von Christian Blumenstein mit einer Plastinationstechnik lebensecht präpariert: sein Spezialgebiet ist die Plastination kleiner Tiere. Seit 1985 arbeitet er im Naturkundemuseum Potsdam und gewann zahlreiche Preise. Den Weltmeistertitel in der Kategorie „Kleine Säugetiere“ holte Christian Blumenstein 2008 mit der Präparation einer Gelbhalsmaus. Im Jahr 2012 folgte mit einer Hausspitzmauskarawane, einer Plastination mit Wachs, ein weiterer Weltmeistertitel in der Kategorie PEG-Prozess. Er setzte sich gegen 130 Konkurrenten durch. 2018 erhielt er einen Sonderpreis bei der Europameisterschaft der Tierpräparatoren in Salzburg. Für sein Exponat zweier Gelbhalsmäuse und eines Hirschkäfers auf Holz gewann er den 2. Platz in der Kategorie „Award of Excellence“. In dieser Kategorie dürfen nur die Juroren selbst sowie prämierte Europa- und Weltmeister teilnehmen. Mit seinem Thüringer Kollegen, dem Präparator und Modellbauer Sebastian Brandt, erhielt er für eine Nachbildung einer Orchideengruppe mit Rötelmäusen den 1. Preis für die Gestaltung von Lebensräumen sowie den 1. Preis in der Kategorie „Collective Artists Division“.